Südamerika: Gemeinsam stark

Thema: ZusammenhaltStärke, Südamerika 

Enthalten:

Hörbuch:
Gemeinsam stark


Geschichte

Gemeinsam stark

Im Gestrüpp des dichten Urwaldes Südamerikas begegneten sich eines Tages ein Puma und eine Grille. Beide waren stolze Könige und die mächtigsten Tiere ihres Volkes. Sie begannen zu streiten, wer von ihnen die größere Macht besäße. Du wirst verstehen, dass der gefürchtete Puma sich wegen seiner Größe und seiner Kraft für stärker hielt. Er war absolut sicher, dass die winzigen Krabbeltierchen ihm und seinen stolzen Untertanen um ein Vielfaches unterlegen seien. Aber die Grille zirpte: „Ja, König der Vierfüßler magst du vielleicht sein, aber ich bin die Königin der Sechsfüßler. Wir sind zwar klein, aber wir sind viele und wir arbeiten gut zusammen. Gegen uns habt ihr keine Chance.“ Der Puma brüllte wütend: „Das will ich sehen! Mit einem Hieb zerquetsche ich dich!“ Die Grille antwortete: „Falls du dir einbildest, so stark und unbesiegbar zu sein, so fordere ich dich zum Kampf heraus. Komm du morgen mit deinen vierfüßigen Freunden und ich werde mit meinen sechsfüßigen kommen. Wir werden dann schon sehen, wer überlegen ist.“ „Gut“, schnaubte der Puma, „das ist zwar höchst lächerlich, aber wenn du es so willst, dann werden wir euch zermalmen und in den Lehm stampfen.“ 

Am nächsten Tag kamen alle Vierfüßler des Urwaldes – die Jaguare, Bären, Hunde, Wildkatzen, Lamas, Stiere, Hirsche, Hasen und Ratten mit dem Puma, um über die Sechsfüßler herzufallen. Der Puma hatte sie erst überreden müssen. Eigentlich war es unter ihrer Würde, sich mit den winzigen und in ihren Augen völlig unbedeutenden Insekten im Kampf zu messen. 

Sie trafen verspätet auf der verabredeten Lichtung ein, weil sie erstmal klären mussten, wer von ihnen vorne und wer hinten geht. Der Puma König hatte außerdem Mühe, die Jaguare davon abzuhalten, die Hirsche zu jagen und den Hunden auszureden, die kleinen Hasen zu fressen. „Wir wollen doch zusammenhalten!“, schrie der arme König immer wieder. „Jetzt hört endlich auf zu streiten!“ 

Die Grillen, Bienen, Hummeln, Wespen, Wanzen und Ameisen hingegen verständigten sich ohne viele Worte. Sie waren es gewohnt, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsame Sache zu machen. So erwarteten sie die Vierfüßler schon lange und hatten einen genauen Plan ausgeheckt. 

Während die Pumas und Jaguare abgelenkt von den vielen Streitereien und halb unwillig daher trotteten, schwirrte alles, was fliegen und stechen konnte, zu tausenden hernieder. Gezielt stachen die Bienen und Wespen in die Nasen, Zungen, Augen und Ohren der großen Tiere. Diese schlugen hilflos mit ihren kräftigen Tatzen herum. Sie trafen aber nicht, da sie kaum noch sehen, riechen und hören konnten. Eine Schar kluger Honigbienen lockte die Bären mit ihrem Honig in eine Falle. Die Hunde wurden von einem Grillenkonzert empfangen, sodass ihnen die empfindlichen Ohren zu platzen drohten. 

Während die Vierbeiner wild auseinander tobten, sich gegenseitig umrannten und stritten, wer Schuld an dieser Misere habe, arbeiteten die kleinen Sechsfüßler mit Witz und bester Laune einander zu. Sie merkten schnell, wie wenig Rücksicht die großen Tiere aufeinander nahmen. So brauchten sie die Hasen und Ratten nur vor die Hufe der Hirsche und Stiere zu treiben und schon wurden diese von den großen Tieren überrannt. Die Ameisen krabbelten den Lamas ins Fell und kitzelten sie so lange, bis sie vor lauter Lachen ihre ekelhafte Lamaspucke versprühten und somit den Zorn der Füchse auf sich zogen. So griffen die Sechsfüßler von allen Seiten an, von unten und von oben, sie kamen aus der Erde gekrochen und ließen sich von den Bäumen herunterfallen.

Es dauerte gar nicht lange und alle Vierfüßler, die dazu noch in der Lage waren, stürzten sich zerbissen und zerstochen in den nächsten Fluss, um ihre schmerzhaften und juckenden Bisse und Stiche zu kühlen. Dort trieben sie und kamen im kühlen Wasser langsam wieder zu sich. Oh, wie schämten sie sich über ihre Niederlage.

Die Insekten hingegen blieben vollkommen unversehrt und waren eindeutig die Sieger. Denn wenn sich die Kleinen und Schwachen zusammentun, kann ihnen niemand etwas antun, insbesondere, wenn sie in der Anzahl überlegen sind und sich gegenseitig bedingungslos helfen.

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Lied: “Tüdelige Tanten“

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