Titelbild für die Geschichte Rübengeist statt Kürbis! - Halloween mal anders nach Jack O'Lantern

Rübengeist statt Kürbis! – Halloween mal anders

Alice und Tim fuhren dieses Jahr mit ihren Eltern über Halloween zu ihrer Oma Gabi nach Irland und machten dort Bekanntschaft mit dem Rübengeist. Eine Erfahrung, die sie für immer veränderte ...
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Geschichte:

Rübengeist statt Kürbis! – Halloween mal anders 

Titelbild für die Geschichte Rübengeist statt Kürbis! - Halloween mal anders nach Jack O'Lantern

Alice und Tim fuhren dieses Jahr mit ihren Eltern über Halloween zu ihrer Oma Gabi nach Irland. Beide freuten sich schon riesig darauf, ein irisches Halloween zu feiern.

Halloween ist eines ihrer Lieblingsfeste und kommt gleich nach Weihnachten.

Als sie bei ihrer Oma ankamen, wartete diese bereits in der Tür auf sie. Die Kinder rannten zum Haus, umarmten ihre Oma kurz und rannten dann gleich weiter in die Küche. Schon vor Tagen hatte ihre Oma ihnen versprochen, dass sie zusammen Kürbisse schnitzen würden. Jetzt konnten beide es kaum noch erwarten.

„Es tut mir wirklich leid, Mutter. Zu Halloween sind die Beiden nicht mehr zu bändigen. Schön, dich endlich wiederzusehen“. Freudig umarmte Kathy ihre Mutter.

Diese lächelte sanft. „Schon gut, ihr könnt euch jetzt von der Reise ausruhen, ich kümmere mich schon um die beiden Rabauken“.

Erleichtert darüber, gingen Kathy und ihr Mann nach oben.

Gleich darauf kam Tim schon um die Ecke gerannt und packte seine Oma an der Hand: „Oma, wo bleibst du denn? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“.

„Oh doch, das haben wir“, antwortete seine Oma ruhig und ließ sich von Tim in die Küche begleiten.

 „Halloween ist erst morgen, wir haben heute also noch den ganzen Tag Zeit“, entgegnete Oma Gabi, während sie sich Tim gegenüber auf einen Stuhl setzte.

Man konnte den Kindern den Unmut deutlich ansehen. Sie wollten zwar unbedingt Kürbis schnitzen, aber auch noch um die Häuser ziehen und das am liebsten schon vor dem eigentlichen Halloween. Doch daraus würde heute wohl nichts mehr werden.

Neugierig schauten die Kinder zu, wie ihre Oma, mit geübten Handgriffen den oberen Teil der Kürbisse entfernte, sodass sie mit dem Aushöhlen beginnen konnten.

„Zuerst muss das Innere der Kürbisse heraus. Aber das werfen wir nicht weg. Packt bitte alles in diese Schüssel“. Mit diesen Worten überreichte Oma Gabi den Kindern ihre Löffel zum Aushöhlen.

Die Kinder machten sich sofort an die Arbeit.

Nach einer Weile schaute Tim etwas verwirrt auf den Platz seiner Oma.

„Oma, was ist denn das?“. Auch Alice schaute neugierig auf.

Vor ihrer Oma lag zwar etwas, aber das war kein Kürbis, an dem sie da schnitzte.

Ihre Oma schaute beide Kinder mit gespielter Verwunderung an. „Sagt bloß, ihr kennt die Jack O´Lantern nicht?“

„Die was?“, riefen die Kinder im Chor.

„Das wird eine Jack O´Lantern. Eine Rübenlaterne.“

Gabi legte ihr Schnitzwerkzeug beiseite und schaute die Kinder etwas ernster an.

„Kennt ihr die Geschichte von Jack und seiner Rübenlaterne wirklich nicht?“

Alice und Tim schüttelten gleichzeitig den Kopf.

Oma Gabi seufzte wieder gespielt. „Dann wird es ja Zeit, dass ich euch die Geschichte erzähle“.

Beide Kinder setzten sich aufrecht hin und schauten ihre Oma erwartungsvoll an.

„Jack war Hufschmied und kein guter Mensch. Er war ein Trinker und ein geiziger und garstiger Mensch. An einem Abend vor Allerheiligen, also an unserem heutigen Halloween, saß Jack wieder in der Kneipe, als der Teufel plötzlich zu ihm kam.

Dieser war gekommen, um Jack zu holen und mit sich in die Hölle zu nehmen. Natürlich wollte Jack noch nicht gehen und schon gar nicht in die Hölle. Also versuchte er, den Teufel auszutricksen. Er bot dem Teufel an, mit ihm zu gehen, wenn dieser ihm einen letzten Drink spendierte.

Der Teufel willigte ein. Da er aber kein Geld dabeihatte, verwandelte er sich selbst in eine Münze, um damit den Wirt zu bezahlen.

Jack dachte überhaupt nicht daran, dem Teufel zu folgen und steckte die Münze schnell in seinen Geldbeutel.

In diesem bewahrte Jack auch ein silbernes Kreuz auf und so konnte der Teufel sich nicht wieder zurückverwandeln. Er saß in Jacks Falle“.

„Wirklich klug, dieser Jack“, rief Tim anerkennend.

Da hob seine Oma auch schon warnend den Finger. „Du wirst schon sehen, dass man mit dem Teufel lieber nicht feilscht“.

Tim grinste verlegen und seine Oma erzählte weiter.

„Jack hatte den Teufel also in der Hand und handelte mit ihm einen Deal aus. Der Teufel versprach, Jack noch weitere sieben Jahre zu gewähren, ehe er ihn erneut aufsuchen und mitnehmen würde.

Daraufhin war Jack zufrieden und ließ den Teufel frei.“

„Also doch schlau“, rief Tim laut. „So kommt man um den Tod herum. Ob das auch bei mir klappen würde?“, überlegte er angestrengt.

Oma Gabi seufzte laut und legte die Stirn in Falten.

„Tim, ich möchte die Geschichte gerne zu Ende hören, hör bitte auf, Oma ständig zu stören“, bat Alice ihren Bruder höflich, aber mit ernstem Unterton.

Oma Gabi nutzte die Gelegenheit und erzählte weiter.

„Nach sieben Jahren – in der Nacht von Halloween – suchte der Teufel Jack erneut auf, um ihn zu holen.

Natürlich hatte Jack immer noch keine Lust, mit dem Teufel in die Hölle zu gehen, also bat er ihn erneut um einen Gefallen.

Er wünschte sich einen Apfel, als letzte Henkersmahlzeit.

Der Teufel konnte ihm diesen Wunsch nicht verwehren und kletterte auf den nächsten Apfelbaum, um für Jack den gewünschten Apfel zu pflücken.

Jack reagierte blitzschnell und ritzte mit seinem Messer ein Kreuz in die Rinde des Baums, sodass der Teufel darauf festsaß“.

„Gut gemacht“, rief Tim begeistert.

„Omaaaa“, beschwerte sich Alice über Tims Benehmen.

Gabi warf Tim daraufhin einen strengen Blick zu.

„Bin ja schon still“, gab dieser darauf als Antwort und zog verlegen den Kopf ein.

„Der Teufel saß nun also auf dem Apfelbaum fest und konnte nicht mehr herunter.

Außerstande Jacks Seele mit sich zu nehmen oder den Baum zu verlassen, musste er sich auf einen erneuten Handel mit Jack einlassen.

Jack entfernte das Kreuz am Baum erst, nachdem der Teufel versprochen hatte, seine Seele niemals zu holen“.

Man sah Tim an, dass er sich auf die Zunge biss, also fuhr Gabi schnell mit folgenden Worten fort.

„Ihr denkt vielleicht, dass Jack klug gewesen ist, doch jeder hat sein eigenes Schicksal und jeder muss für seine Taten büßen.

Als Jack nun in einer Nacht zu Halloween starb, wurde ihm der Einlass in den Himmel verwehrt. Ein Mensch, der wie Jack sein ganzes Leben lang nur geizig, falsch und hinterlistig war, alle immer nur betrogen hat, um seine eigenen Vorteile zu sichern, kann nicht in den Himmel kommen.

Man schickte Jack also weiter zu den Höllentoren.

Und nun hört gut zu“. Gabi schaute die Kinder ernst an und erhob den rechten Zeigefinger.

„Der Teufel mag der Teufel sein, aber er steht zu seinem Wort und hält sich an das, was er versprochen hat.

Und er hatte Jack versprochen, seine Seele nicht mehr zu holen. So blieb Jack auch der Weg in die Hölle versperrt.

Durch sein Leben konnte Jack nicht in den Himmel und durch seine Hinterlist nicht einmal mehr in die Hölle.

Er muss wohl sehr erbärmlich ausgesehen haben, denn der Teufel hatte so viel Mitleid mit ihm, dass er ihm ein Stück Höllenkohle schenkte, das nie verglüht. Jack packte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er zur Wegverpflegung mitgenommen hatte.

So wurde die ausgehöhlte Rübe zur Laterne und spendete ihm etwas Licht auf dem dunklen und kalten Weg, der vor ihm lag.

Seit dieser Zeit wandelt Jacks Seele ruhelos umher – immer auf der Suche nach einem Ort, wo sie bleiben kann.

Diesen Ort wird Jack aber nie finden, denn für uns Menschen gibt es nur zwei Möglichkeiten nach dem Tod und beide wurden ihm verwehrt.

Aus diesem Grund schnitzen Menschen, seit jenem Tag zu Halloween, Fratzen in Rüben und beleuchteten diese, um ruhelose oder böse Geister abzuschrecken.

Denn dort, wo eine Rübenlaterne leuchtet, befindet sich schon eine ruhelose Seele und somit ist dort kein Platz mehr für eine zweite“.

Es folgte eine kleine Pause, ehe Oma Gabi weiterredete.

„So Tim. Glaubst du nun immer noch, dass Jack klug war?“.

Tim schaute etwas betreten auf seine Füße, die er nervös hin und her baumeln ließ.

Da Tim stumm blieb, fuhr seine Oma mit der Erzählung fort.

„Jack hat versucht, sein Schicksal zu ändern und muss nun zum Ausgleich ewig leiden und allein in der Dunkelheit und Kälte umherziehen. Es lohnt sich also nicht, ein Schlitzohr zu sein, das nur für seine eigenen Vorteile kämpft“.

Gabi beugte sich über den Tisch und knuffte Tim in die Backe.

„Merkt euch eines, Kinder. Ihr seid im Leben und auch danach besser dran, wenn ihr euch anständig verhaltet und lieber einmal mehr an andere denkt als an euch selbst“.

„Danke Oma“, sagte Alice und konzentrierte sich wieder auf ihren Kürbis.

Tim starrte noch eine Weile stumm auf den Kürbis vor sich, eher sich wieder an die Arbeit machte.

„Fertig“, rief Tim nach einer Weile. Dabei strahlte er über beide Ohren. Seine Schwester musste bei seinem Anblick leise kichern. Denn Tim sah selbst schon etwas wie ein Kürbis aus, sein ganzer Pullover hatte orange Flecken.

„Schön Tim“, lächelte seine Oma ihn an. „Und du Alice?“

„Ich brauche noch etwas Zeit“, antwortete Alice und konzentrierte sich wieder auf ihren Kürbis.

„Kann das in den Müll?“, wollte Tim wissen und zeigte dabei auf die Schüssel mit den Kürbisinnereien.

Seine Oma schüttelte den Kopf und griff nach der Schüssel. „Nein. Die Kerne werden herausgesammelt, getrocknet und bis nächstes Jahr an einem dunklen und trockenen Ort aufbewahrt“.

„Und dann?“, neugierig schaute Tim seine Oma an.

„Dann pflanze ich die Kerne in meinen Garten, damit wir nächstes Jahr auch wieder Kürbisse haben“

Tims Augen wurden ganz groß und fingen an zu leuchten, „Darf ich die Kerne heraussuchen?“.

Lächelnd stellte seine Oma die Schüssel vor ihm auf den Tisch und holte dann noch eine zweite, in die er die Kerne legen konnte.

Nach einer Weile kam Kathy mit einem Korb voller Kürbisse in die Küche.

„So ihr zwei, ich hoffe, ihr seid fertig. Dann koche ich uns zum Abendessen eine leckere Kürbissuppe“. Dabei hob sie den Korb hoch, um den Kindern die gepflückten Kürbisse zu zeigen.

„Ich hole den Topf“, rief Tim und sprang auf.

„Ich decke schon mal den Tisch“, rief Alice und rannte ins Esszimmer.

Verwundert schaute Kathy ihre Mutter an, die grinsend an ihrer Rübe schnitzte.

„Was ist denn mit den beiden passiert?“, fragte Kathy überrascht.

„Ich schätze, sie haben keine Lust, in Jacks Fußstapfen treten“.

Kathy schaute ihre Mutter verdutzt an. Da diese aber keine weitere Erklärung von sich gab, nahm sie die Kürbisse aus dem Korb und begann die Suppe für alle zu kochen.

Tim und Alice, halfen ihrer Mutter, so gut sie nur konnten und am Ende saßen alle fröhlich beisammen und ließen sich die leckere Suppe schmecken.

Bevor die Kinder ins Bett mussten, gingen alle zusammen vor das Haus und stellten die Kürbisse und den Rübengeist auf die Terrasse. Dann durfte jeder eine Kerze in seinen Kürbis legen und diese anzünden.

„Hier hat Jack nichts zu suchen“, verkündete Tim stolz und ging dann brav schlafen.

Falls ihr es noch nicht wisst: Jacks Rübengeistlaterne ist der Vorfahre unserer heutigen Kürbislaterne. Als die Iren damals nach Amerika auswanderten, nahmen sie auch ihre Bräuche mit. Leider gab es in Amerika keine Rüben. Dafür fanden sie aber Kürbisse, welche zudem viel leichter zu bearbeiten waren. Und so wurde das Kürbisschnitzen an Halloween zur Tradition.

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Ihr braucht dafür folgende Dinge:
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